Schwarzer Jaguar – eine Seltenheit
Ein einzelner Jaguar braucht ein Revier von mindestens 5000 Hektar, doch der Lebensraum der Tiere schrumpft zunehmend. Dazu kommt die Wilderei. Jaguare werden also ohnehin immer seltener – und nur einer von 50 Jaguaren ist schwarz! Die dunkle Färbung ist ein Gendefekt und entsteht durch eine Überpigmentierung, den sogenannten Melanismus.
Schwarze Jaguare werden – genau wie schwarze Leoparden – schwarze Panther genannt. Aber während bei den Leoparden auch zwei normal gefleckte Eltern ein schwarzes Junges zur Welt bringen können, muss bei den Jaguaren immer ein Elternteil schwarz sein. Um so faszinierender, dass wir nun zwei davon sichten konnten.
Das Foto hier stammt aus einer Kamerafalle im Inirida Ramsar Schutzgebiet in Kolumbien, an der Grenze zu Venezuela. Und dann bekam ich gerade, Ende Oktober, das Video (oben) mit dem zweiten schwarzen Jaguar von den Kollegen vom WWF Ecuador: Etwas über 1000 Kilometer Luftlinie entfernt, im Schutzgebiet Cuyabeno im Nordosten Ecuadors.
Die Kamerafallen sind Teil unseres Biomonitorings im nördlichen Amazonas. Dafür haben wir Einheimische zu Waldhütern ausgebildet. Auch ehemalige Wilderer!
Fotofallen, Feldküchen, regenfeste Kleidung und Rucksäcke, Stirnlampen und T-Shirts: 120 Waldhüter konnten wir im Rahmen unseres Nord-Amazonas-Programms (NAP) schon mit Ausrüstung versorgen, weitere sollen folgen. Die Wildhüter sind ehemalige Wilderer und Köhler an den Andenhängen und Indigene in Cuyabeno und Inirida.