Ein kleiner, aber wichtiger Schritt gegen Lebensmittelverschwendung: der Discounter Penny verkauft jetzt auch Obst und Gemüse, das äußerlich nicht den Normen des Handels entspricht.
Krumme Gurken, eigenwillig geformte Kartoffeln oder Zitronen, die nicht komplett in sattem Gelb erstrahlen, gibt es bei Bio-Produkten besonders häufig. Leider finden krumme Früchte und Gemüse, ob Bio oder nicht, bislang noch kaum ihren Weg in den Handel – und daher auch nicht auf den Küchentisch. 30 bis 40 Prozent des erzeugten Gemüses wird gar nicht erst angeboten, nur weil es krumm ist, Flecken oder andere äußerliche Makel
hat.
Auch krumme Gurken dürfen bei PENNY jetzt über die Ladentheke wandern. (Foto: "cucumbers")
Ab dem 25. April wird man bei Penny deutschlandweit auch „anders geformtes“ Obst und Gemüse finden. Der Discounter nimmt nämlich Lebensmittel mit Formfehlern von seiner Eigenmarke Naturgut in das Bio-Sortiment auf. Die „Naturgut Bio-Helden“ wird es dabei zusammen mit dem herkömmlichen Obst und Gemüse geben, ohne dabei eigens gekennzeichnet oder billiger angeboten zu werden.
Krummes Gemüse: Etepetete hatte es zuerst (Foto: Etepetete)
Gelegentlich vorkommende, kleine Farb- oder Formfehler ändern nichts am gewohnten Geschmack und der Qualität, heißt es dazu von der Rewe Group, zu der auch Penny gehört. Je nach Obst- oder Gemüsesorte wird es aber eine Art Obergrenze für den Anteil der eigenwillig geformten Kartoffeln oder Zitronen pro Packung geben. Daher dürften die ungewöhnlichen Früchte zumindest auf den ersten Blick kaum auffallen.
Utopia meint: Es war ein langer Weg zur Anerkennung von Formfehlern im Handel. Penny geht einen wichtigen ersten Schritt. „Unser Ziel ist, dass die Kunden darauf möglichst bald gar nicht mehr achten“, so Jochen Baab von der Penny-Geschäftsleitung. Dass krummes Gemüse es dort endlich in den Verkauf schafft, finden wir gut.
Wie schön krummes Gemüse sein kann, zeigte uns 2015 Etepetete mit Fotos:
Als die Etepetete-Gründer Georg, Chris und Carsten aus München von der massiven Lebensmittelverschwendung bei der Ernte erfuhren, wollten sie etwas dagegen tun. „Wir haben mit vielen Landwirten Kontakt aufgenommen und sind stets auf offene Ohren gestoßen.“
Info: http://etepetete-bio.de
Hintergrund: Gemüsekiste gegen
Lebensmittelverschwendung
Quelle: Utopia, Etepetete, 13. April 2016 von Rudolf Krux Kategorien: Ernährung, Konsum