3890 Tiger, so viele oder besser gesagt so wenige erwachsene Exemplare streifen aktuell durch die Wälder Asiens. Die Zahl ist auf den ersten Blick ernüchternd, doch sie ist ein erster Erfolg, dokumentiert sie doch, dass der Niedergang der majestätischen Katze zumindest gestoppt werden konnte.
Die Volkszählung bei Familie Tiger ergab seit 2010 einen Zuwachs um knapp 700 Tiere. Vom WWF-Ziel die Anzahl der frei lebenden Tiere zu verdoppeln ist man damit zwar noch ein gutes Stück entfernt, aber der Grundstein ist gelegt.
Ein Schlüsselland für das Überleben der Art ist Indien. Hier leben noch mehr als 2200 der majestätischen Katzen. Offiziell gibt es 13 Länder, die als Heimat der Tiger gelten. Allerdings leben in China, Laos und Vietnam jeweils weniger als ein Dutzend Tiere und in Kambodscha wurde seit fast zehn Jahren keine Spur des Dschungelkönigs mehr entdeckt. Doch auch hier könnte der Tiger bald wieder brüllen: Die kambodschanische Regierung hat kürzlich einen Plan für die Wiedereinführung von Tigern vorgelegt und dafür bereits ein geeignetes Gebiet im Osten des Landes identifiziert.
Solche Initiativen können helfen, damit die Zahl der frei lebenden Tiere weiter wächst. Wenn das Comeback der gestreiften Raubkatze langfristig gelingen soll, muss der Kampf gegen die Wilderei noch vehementer geführt werden. Seit dem Jahr 2000 wurden nahezu 1600 gewilderte Tiger durch Polizei und Behörden registriert. Die Dunkelziffer ist hoch und Tigerknochen, Krallen und andere Körperteile sind in der asiasischen Medizin leider noch immer heiß begehrt.
Hier setzt der WWF an: Neben dem Einsatz von Wildhütern stehen die Wildtiermärkte Asiens im Fokus. Der WWF Deutschland finanziert die Ausbildung und Ausstattung von Anti-Wilderereinheiten im russischen Fernen Osten, in Thailand sowie in Sumatra und hilft die Bestände von Amur-Tigern, Indochinesischem Tiger und Sumatra-Tiger wieder aufzubauen. Zusammen mit Partnern wie TRAFFIC und Interpol bekämpft der WWF seit Jahren den Schmuggel mit Tigerprodukten.
Wenn die Regierungen, lokale Bevölkerung und Naturschützer eng zusammenarbeiten, kann es gelingen, den Tigern ein dauerhaftes Überleben zu ermöglichen. Die aktuellen Bestandszahlen liefern die notwendige Grundlage, um die notwendigen Schutzbemühungen weiter auszubauen und erfolgreich umsetzen zu können. Vor 100 Jahren streiften noch mehr als 100.000 Tiger durch Asien. Auf solche Bestandzahlen werden die überlebenden Unterarten nicht mehr kommen, aber ihre Zahl auf 6400 Exemplare zu erhöhen, scheint aufgrund der aktuellen Erkenntnisse ein ehrgeiziges aber machbares Ziel.
Der Aufwärtstrend ist erfreulich aber der Kampf gegen das Aussterben dieser faszinierenden Art ist noch lange nicht gewonnen. Helfen Sie uns dabei und kämpfen Sie gemeinsam mit uns gegen die Bedrohung der Tiger!
PS: Wir brauchen Ihre Hilfe, um unser Ziel weiter zu verfolgen. Spenden Sie jetzt für den Schutz des Tigers!