*Diese Kampagne thematisiert sexuelle Gewalt und enthält die Schilderung eines sexuellen Missbrauchs. Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Beschreibungen bei Personen, die selbst Opfer eines Missbrauchs geworden sind, ggf. starke Angst- und Panikgefühle auslösen können.*
Hallo liebe Leser,
vier junge Männer missbrauchten ein minderjähriges Mädchen und legten die 14-Jährige anschließend in einem Hinterhof bei niedrigen Temperaturen ab. Ein anderes Mädchen filmte die Tat. Nur einer der vier Täter wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die anderen drei bekamen Bewährungsstrafen, weil sie minderjährig sind. Verwandte und Freunde der angeklagten Jugendlichen hatten im Zuschauerraum gejubelt, als das milde Strafmaß verkündet wurde.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat das Anliegen meiner Change.org-Petition, die eine Revision des Verfahrens fordert, bereits aus eigenem Rechtsempfinden erfüllt! Dennoch liegt mir folgendes Anliegen am Herzen:
Wenn sich eine Rechtsprechung entwickelt, die nichts mehr zu tun hat mit den moralischen Empfindungen der Bürgerinnen und Bürger, dann verliert die Justiz ihren Anspruch Urteile “Im Namen des Volkes” zu sprechen. Zeichnen Sie meine Kampagne?
Mein Name ist Stefan Martens und ich möchte erreichen, dass in Zukunft angemessene Urteile getroffen werden und sich Richterinnen und Richter bewusst sind, welche Wirkung ihre Urteile in der Gesellschaft haben.
Vielen Dank,
Ihr Stefan Martens
Update: Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat bereits am Freitag, den 21.10.2016 Revision eingelegt! Dadurch wird klar, dass wir mit unserer Ablehnung dieses Urteils nicht alleine dastehen.
Es kann nicht sein, dass eine vierfache Gruppenvergewaltigung an einer 14-Jährigen mit einer Bewährungsstrafe endet. Insbesondere, wenn das Mädchen danach wie ein Stück Fleisch und halbnackt in die Kälte gelegt wurde.
Gerichte und Behörden sind weitgehend unabhängig in unserem Land. Das ist richtig so und schützt uns vor uns selbst.
Aber wenn sich eine Rechtsprechung abzeichnet, die nichts mehr zu tun hat mit den moralischen Empfindungen der Bürger, dann verliert die Justiz ihren Anspruch Urteile "Im Namen des Volkes" zu sprechen.
Der Zauberstab der "Zukunftsprognose eines Täters" und des erzieherischen Gedankens im Jugendstrafrecht kann und darf nicht dazu führen, dass eine brutale Gruppenvergewaltigung an einer hilflosen 14-Jährigen beiseite gewischt wird.
Die sexuelle Selbstbestimmung und Unversehrtheit einer Frau muss hier mehr Gewicht haben, als die Sorge um den Täter.
Da wir keine Juristen sind, können wir nur unsere Meinung formulieren. Kein unabhängiges Gericht und keine Staatsanwaltschaft Deutschlands muss dem folgen.
Aber es ist nicht nur unser Recht diesem empfinden Ausdruck zu verleihen, sondern in diesem Fall einfach unsere Pflicht!
Ich möchte erreichen, dass in Zukunft angemessene Urteile getroffen werden und sich Richterinnen und Richter bewusst sind, welche Wirkung ihre Urteile in der Gesellschaft haben.
Daher lasse ich diese Petition auch nach der Revision online, um ein Zeichen zu setzen und die Staatsanwaltschaft Hamburg in der Revision soweit zu unterstützen, wie es uns möglich ist.
Mein Name ist Stefan Martens. Ich befürworte die Flüchtlingspolitik Merkels und distanziere mich klar vom rechten Rand. Mir geht es um die Akzeptanz der Justiz in unserer Gesellschaft.
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Sie sind selbst Opfer von sexuellem Missbrauch? Sie können sich an das kostenlose Hilfetelefon der Bundesregierung richten, jedes Gespräch bleibt vertraulich.
Das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ ist die bundesweite, kostenfreie und anonyme Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt, für Angehörige sowie Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern, für Fachkräfte und für alle Interessierten. Es ist eine Anlaufstelle für Menschen, die Entlastung, Beratung und Unterstützung suchen, die sich um ein Kind sorgen, die einen Verdacht oder ein „komisches Gefühl“ haben, die unsicher sind und Fragen zum Thema stellen möchten.
Die Frauen und Männer am Hilfetelefon sind psychologisch und pädagogisch ausgebildet und haben langjährige berufliche Erfahrung im Umgang mit sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen. Sie hören zu, beraten, geben Informationen und zeigen – wenn gewünscht – Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung vor Ort auf.
Jedes Gespräch bleibt vertraulich. Der Schutz der persönlichen Daten ist zu jedem Zeitpunkt garantiert.
Das Hilfetelefon Forschung wendet sich an Betroffene und Angehörige, die sich an der Forschung zu belastenden Kindheitserlebnissen beteiligen möchten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen die Befragung anhand eines wissenschaftlich geprüften Fragenkatalogs durch, der in zahlreichen Studien eingesetzt wird (Childhood Traum Questionnaire).
Im Nachgang wird im Bedarfsfall auch eine Beratung angeboten. Das Gespräch ist kostenlos und anonym und die Daten werden durch das Universitätsklinikum Ulm unter der Leitung von Prof. Dr. Fegert ohne Rückschluss auf die befragten Personen ausgewertet.
Weitere Informationen finden Sie im Factsheet.
Sprechzeiten:
Montags, mittwochs und freitags: 9 bis 14 Uhr
Dienstags und donnerstags: 15 bis 20 Uhr
(Das Telefon ist nicht an Feiertagen und nicht am 24. und 31. Dezember besetzt).
Anfragen können auch postalisch oder per E-Mail an Beraterinnen und Berater des Hilfetelefons gestellt werden.
E-Mail: beratung@hilfetelefon-missbrauch.de
Das Hilfetelefon ist ein Angebot des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Die Gespräche werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Fachberatungsstelle N.I.N.A. e.V. (Nationale
Infoline, Netzwerk und Anlaufstelle zu sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen) geführt. N.I.N.A. trägt die fachliche Verantwortung für das Hilfetelefon.
Postadresse:
N.I.N.A. e.V.
Dänische Str. 3-5
24103 Kiel
www.nina-info.de
Wir bemühen uns, Ihre Anfragen so schnell wie möglich zu beantworten. Bitte haben Sie Verständnis, dass dies unter Umständen etwas Zeit in Anspruch nehmen kann. Bei
dringenden Fragen steht das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ zur Verfügung.
Wenn Sie Fragen, Anregungen oder Kritik für den Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs haben, können Sie sich hier direkt an seinen Arbeitsstab wenden.
Jedes Gespräch bleibt vertraulich und anonym. Für die Qualitätssicherung und wissenschaftliche Auswertung des Hilfetelefons werden Anrufende während des Gesprächs gebeten, einige Angaben, z. B. zu Alter und Geschlecht sowie zum Hintergrund des Anrufs zu machen. Dies ist wichtig für die Arbeit zur Verbesserung der Situation von Betroffenen.
Um das erlittene Leid und die möglichen Folgen sexueller Gewalt zu dokumentieren, führt der Unabhängige Beauftragte gemeinsam mit der Uniklinik Ulm, Prof. Jörg Fegert, eine wissenschaftliche Befragung durch. Zweck dieser Befragung ist es, ein tieferes Verständnis der Situation Betroffener zu erlangen. Hieraus können Maßnahmen für eine bessere Versorgung Betroffener sowie zur Prävention sexueller Gewalt abgeleitet werden. Die Fragen beziehen sich unter anderem auf belastende Kindheitserlebnisse, daraus resultierende Folgen und mögliche Unterstützungsangebote.
Wir freuen uns, wenn Sie an dieser Forschungsbefragung teilnehmen. Diese Angaben sind freiwillig, der Schutz Ihrer persönlichen Daten ist zu jedem Zeitpunkt
garantiert.
Wir werden auf jeden Fall Ihrem Wunsch nach Beendigung der Befragung jederzeit entsprechen. Eine nachträgliche Löschung kann aber nicht realisiert werden, da die Daten
vollständig anonym erhoben werden. Für die Beantwortung der Fragen müssen Sie mit einem Aufwand von ca. einer halben Stunde rechnen. Die Daten werden der Forschungsgruppe in Ulm übermittelt und für
den Unabhängigen Beauftragten ausgewertet.
Informationen zum Hilfetelefon Sexueller Missbrauch und Hilfetelefon Forschung:
Hilfetelefon Sexueller Missbrauch: Tel. 0800-2255530 (kostenfrei und anonym)
Beratung und Hilfen für Betroffene, Angehörige, Fachkräfte und Interessierte:
Das Hilfetelefon Sexueller Missbrauch wurde im Mai 2010 eingerichtet. Es ist die bundesweite, kostenfreie und anonyme Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt, für Angehörige und weitere
Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern, für Fachkräfte und für alle Interessierten. Es ist eine Anlaufstelle für Menschen, die Entlastung, Beratung und Unterstützung suchen, die sich um ein
Kind sorgen, einen Verdacht oder Fragen zum Thema haben. Die Frauen und Männer am Hilfetelefon sind psychologisch, pädagogisch oder medizinisch ausgebildet und haben langjährige berufliche Erfahrung
im Umgang mit sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen. Sie hören zu, beraten, geben Informationen und zeigen – wenn gewünscht – Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung vor Ort auf. Jedes Gespräch
bleibt vertraulich. Der Schutz persönlicher Daten und Angaben ist zu jedem Zeitpunkt garantiert.